Der Käfig ist auf, und der Zoo zu *



KUNSTFESTIVAL 


DER EXPERIMENTELLEN

14. - 31. Mai 2014


Vernissage 13. Mai 2014, 18.00 Uhr










*ausgeborgt von Martin Kippenberger

Wie definieren wir unsere individuellen Grenzen? Welchen Einfluss können die Thesen eines indischen Historikers und Theoretikers der postkolonialen Studien auf eine Kunstproduktion in Linz haben? Wie sieht es diesseits und jenseits der oberösterreichisch - tschechischen Grenze aus? Was haben Linzer Kunststudierende und italienische Höhlenforscher miteinander zu tun? Hat das Blut in australischen Adern eine andere Beschaffenheit als in europäischen? Wirkt sich die Arbeit an der Universität auf das urbane Umfeld aus? Und gibt es tatsächlich nur zwei Geschlechter?
Die Kunstuniversität Linz, Experimentelle Gestaltung veranstaltet von 14. - 31. Mai ein Festival, das vielleicht nicht alle Fragen beantworten, einige aber verstärkt ins Zentrum rücken wird: 
Wie gehen wir mit Schranken, Grenzwällen um,  die individuell errichtet werden - allen Social Networks und Selfies zum Trotz - warum sind die sozialen Grenzen innerhalb unserer an sich wohlhabenden Gesellschaften nicht mehr zu übersehen und warum machen ganze Staaten die Schotten dicht? Fahren wir in einer globalen Welt an den regionalen Tellerrand oder in globale Sackgassen? Automatische Rechtschreibprogramme verkehren das Wort "entgrenzen" bisweilen ins Gegenteil: "eingrenzen". Was eine Gesellschaft bevorzugt, drückt sich auch in ihren Regeln zur Verständigung aus: Das Eingrenzen erscheint richtiger als das Entgrenzen?

in Kooperation mit RAUMSCHIFF
- Sweatshop, Afterparty zur Eröffnung am 13. Mai

Im Zuge des Kunstfestivals ist meine Arbeit "Portraits of the Unknown (SPACE LADIES)" an der Fassade der beiden Brückenkopfgebäude der Kunstuniversität Linz zu sehen.






THERESA AUER - LAURIEN BACHMANN - STEFAN BRANDMAYR - MARKUS BURGSTALLER - ROMINA DODIC-SZEPE - SUSANNA FLOCK - KATHARINA GRUZEI - REBEKKA HOCHREITER - JENS HÖFFKEN - ARANKA JELL - EGINHARTZ KANTER - ELKE KIEWEG - THOMAS KLUCKNER - MENG-SHU LEE - MORITZ MATSCHKE - MARLIES MATZER - PIA MAYRWÖGER - ELKE MEISINGER - ALICE MÖSCHL - LEONHARD MÜLLNER - MATTHIAS ORTNER - ANNA PECH - JOSEF REITSBERGER - ROLAND SCHMIDT - ROBINSON STÄRK - HELMUT STEINECKER - JULIA VOGT - CHRISTA WALL - ALEX DE LAS HERAS - DAVID WITTIGHOFER - JOCHEN ZEIRZER - EVELYN ZELLER






Programmübersicht:





Dienstag, 20.5., 18.00, Kepler Salon






- Armen Avenessian und Benjamin Noys



Akzeleration. Kann eine Entgrenzung des Kapitalismus nützlich sein? 



In Kooperation mit der Abteilung Kulturwissenschaft, Karin Harrasser und Sustainable Architecture + Spatial Tactics, Matthias Böttger








Freitag, 23. Mai, 13.00 - 20.00 Uhr, RAUMSCHIFF - Workshop 






Turn on, Tune in, Drop out  Aspekte einer Zeitgeschichte des Rausches



Eine Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien (Abteilungen Kulturwissenschaften und Social Design).



Vorträge, Diskussionen, Präsentationen, Musik und eine Trance mit Bernhard  Amann, Cornelia Bast, Brigitte Felderer, Nik Hummer, Herbert Lachmayer und David Moises. Ein Programm von Brigitte Felderer und David Moises.



Samstag bis Montag, 24. bis 26. Mai, RAUMSCHIFF



- offene Präsentations- und Diskussionsrunden 








Dienstag, 27. Mai, 14.00 - 18.00 Uhr, RAUMSCHIFF - Talkshop






Wolkenschieber und Landhaie: Zum Terror des Territorialen
Symposium mit Vorträgen internationaler Gäste und Diskussionen



Moderation: Fahim Amir
Mit: Stefan Novotny (London), Philosoph; Fabian Bechtle (Leipzig, HGB), Künstler; Noa Treister (Belgrad), Künstlerin, Aktivistin, Theoretikerin






Im ersten Teil des Symposions setzen sich Noa Treister und Fabian Bechtle künstlerisch mit dem komplexen Territorium des ehemaligen Jugoslawiens auseinander und kontextualisieren eigene Arbeiten: Während Treister mit dem Format der TV-Serie Prozesse von Klassenformierung und Nationalismus in den Blick nimmt, führte für Bechtle die Auseinandersetzung mit dem fotografischen Archiv des Museums für Jugoslawische Geschichte in Belgrad zur Entwicklung eines Video-Essays.
Der zweite Teil des Symposions beleuchtet theoretisch und performativ das Sprachliche: Der Philosoph Stefan Novotna reflektiert Fallstricke und Möglichkeiten von Entgrenzung und Übersetzung -- von der Vervielfältigung von Grenzen durch Übersetzungsbewegungen bis in gegenwärtige Asylverfahren hinein. Die Künstlerin Esra Özmen erprobt gemeinsam mit ihrem Bruder Enes unter dem Band-Namen "EsRap" praktische Grenzüberschreitungen in Sprachen und Klängen; und ruft aus: „Ausländer mit Vergnügen“.






14.00 Uhr: Noa Treister: Naming IT War / Fabian Bechtle: The Expanded Museum
(kurze Pause) 



16.00 Uhr: Stefan Nowotny: ENT/GRENZEN, ÜBERSETZEN 
EsRap: Musik-Performance








Samstag, 31.05. / 12.00 - open end, RAUMSCHIFF
- Abschlussfestival 






Festakt, Performances & Spektakel



mehr



Ausstellungsdauer: 14.bis 31.5.2014,
Mo-Fr: 8.00 bis 17.00 Uhr
Sa, So 17. und 18. Mai
sowie am 31. Mai: 11.00 bis 19.00 Uhr
Galerie der Kunstuniversität, Hauptplatz 8
RAUMSCHIFF, Hauptplatz 5
Donau seitige Fassade der beiden Brückenkopfgebäude


0 Kommentare: